Herstellen von Nährböden

Die wichtigste Zutat für die Herstellung von Nährböden ist AGAR AGAR. Erhältlich ist Agar in jedem Reformhaus oder bei Alnatura. Agar wird in Pulverform angeboten und aus Algen gewonnen. Es ist mit Gelatine vergleichbar, jedoch ist Gelatine aus verschiedenen Gründen nicht für die Pilzzucht geeignet.

Einen Nährboden alleine aus Agar herzustellen funktioniert nicht, da es keine Nährstoffe enthält. Es dient lediglich als Trägersubstanz. Um einen „funktionsfähigen“ Nährboden zu erhalten, brauchen wir Agar, Wasser und Nährstoffe von denen sich der Pilz - das Myzel - ernähren kann.


Rezepte für Agarnährböden

MEA (Malzextraktagar)

  • 2g helles Malzextrakt
  • 100ml Wasser
  • 2g Agar

Alle zutaten werden miteinander vermengt und kurz aufgekocht.


Kartoffelagar

  • 5 mittlere Kartoffeln
  • Wasser
  • 2g Agar / 100ml „Lösung“

Kartoffeln werden weichgekocht und im Wasser zerstampft. Der Sud wird durch ein Küchentuch gefiltert. Anschliessend werden je 100ml „Kartoffellösung“ 2g Agar hinzugefügt.




Hundefutteragar

  • 3g Hunde Trockenfutter
  • 120ml Wasser
  • 2g Agar

Hundefutter wird im Wasser aufgeweicht, püriert und gekocht. Eventuell noch durch einen Sieb filtern. Anschließend wird das Agar hinzugefügt. Alles noch mal aufkochen, fertig!


Maismehlagar

  • 3g Maismehl
  • 120ml Wasser
  • 2g Agar

Maismehl mit Wasser verrühren und ca. 60min kochen. Der Sud wird durch ein Küchentuch gefiltert. Die „Maislösung“ wird anschließend mit dem Agar vermengt und noch mal kurz aufgekocht.



Der am Häufigsten verwendete Nährboden ist das Malzextraktagar.

Nachdem wir die Nährlösung hergestellt haben, werden die Petrischalen befüllt.

Petrischalen nicht zu voll machen! Es sollte gerade so viel in die Petrischalen gefüllt werden, dass der Boden bedeckt ist, etwa 2 – 3mm.

Nun werden die Petrischalen in Alufolie gewickelt und im Dampfdrucktopf 45 Minuten sterilisiert.

Falls die Nährflüssigkeit in den Petrischalen beim Sterilisieren „überkocht“, war die Arbeit so gut wie umsonst. Nährflüssigkeit auf den Außenseiten der Petrischalen ist die ideale Kontaminationsquelle! Wie oben erwähnt, nicht zu voll machen!

Nach dem Sterilisieren wird der Topf an einem möglichst sterilen Ort zum Abkühlen gebracht. Sobald die Nährböden abgekühlt sind, werden sie in Frischhaltefolie gewickelt. Dies verhindert das Eindringen von Keimen.



Petrischalen kontaminieren sehr schnell bei unsauberer Arbeitsweise.

Die einfachste Methode um rauszufinden ,ob der Nährboden kontaminiert ist:
stellen Sie die Petrischale bei Zimmertemperatur 3 bis 4 Tage an einen dunklen Ort. Sollte bis dahin nichts zu sehen sein, ist alles keimfrei.
Nun können die Petrischalen über Wochen oder sogar Monate im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Kontaminierter Nährboden - hier haben sich Keime eingeschlichen, faszinierendes Muster :-)Nährboden in einer Petrischale von Keimen kontaminiert