Austernseitlinge auf Holz züchten

Um Austernseitlinge auf Holz zu züchten, sollte man etwas Zeit mitbringen. Es dauert natürlich eine Weile, bis der Pilz das Substrat Holz durchwachsen hat.

Die wichtigsten Faktoren für die erfolgreiche Zucht von Austernseitlingen

  • starkes, gesundes Myzel
  • geeignetes Holz
  • möglichst optimale klimatische Bedingungen (Feuchtigkeit und Temperatur)
  • ausreichender Schneckenschutz

Geeignete Holzarten

  • Buche
  • Birke
  • Pappel
  • Weide

Das Holz muss gesund sein. Dies bedeutet es muss frei von Fremdpilzen sein. Frisches Holz ist von Vorteil, altes Holz muss gut gelagert worden sein. Einer der wichtigsten Faktoren ist, dass die Rinde unbeschädigt ist. Ist die Rinde schadhaft, ist der Anbau von Austernseitlingen kaum möglich. Die Holzstämme können ganzjährig beimpft werden. Die beste Anbauzeit für Austernseitlinge sind die Monate Mai bis September. Sollten Sie Ihre Holzstämme in den Wintermonaten beimpfen, sollten diese am Besten bei Temperaturen von 20-25° Celsius durchwachsen. Temperaturen ober- und unterhalb verlangsamen das Myzelwachstum.

Austernseitlinge auf einer Rotbuche Pilz Shop

Beimpfung der Holzstämme mit Impfdübeln

Am Besten bohrt man, in ein 30-50cm langes und bis zu 30cm dickes Rundholz, ca. 10 -15 Löcher. Dies geschieht natürlich mit einem entsprechen großen Holzbohrer, in einer Spiralform.  Bohren Sie nicht zu „heftig“, damit das Holz nicht zu heiß wird. Ansonsten „versiegeln“ Sie die Löcher und das Myzel wächst nur schwer hindurch – in der Ruhe liegt die Kraft. Achten Sie darauf, dass die Löcher nicht zu groß werden. Die Impfdübel sollten exakt in die Löcher passen. Bevor Sie die Impfdübel mit einem Hammer in die Löcher befördern, sollten Sie darauf achten, dass die Impfdübel ausreichend Feuchtigkeit enthalten. Am Besten werden Sie vorher für einige Minuten gewässert.



Beimpfung der Holzstämme mit Körnerbrut

Hier wird in der Regel die „Schnittimpfmethode“ angewendet. Mit einer Kettensäge werden zwei Schnitte, die etwa zwei Drittel in das Holz hineingehen, eingesägt. Die Schnitte werden mit Körnerbrut ausgefüllt. Anschließend werden die Schnitte mit Plastikfolie oder Klebeband verschlossen, damit die Körnerbrut nicht austrocknet. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen größeren Bohrer zu verwenden und einige Löcher in das Holz zu bohren um diese anschließend mit Körnerbrut zu befüllen. Man kann die Körnerbrut mit einem Bleistift hineindrücken. Allerdings ist dies eine ziemliche „Fummelarbeit“.

 

Nach der Beimpfung

Die Hölzer müssen feucht gelagert werden. Allerdings nicht zu feucht! Zudem muss für eine ausreichende Luftzirkulation gesorgt werden, ansonsten bildet sich Schimmel. Bei einer Temperatur um die 20° Celsius sollte der Holzstamm nach vier Wochen „immun“ gegen Frost sein. Wer seine Austernseitlingskultur im Freien anlegt, kann die Rundhölzer auch mit Laub oder Reisig bedecken. Dies sorgt für eine ausreichende Luftzirkulation und verhindert das Austrocknen der Holzstämme. Bei trockenem Wetter sollten die Hölzer natürlich befeuchtet werden. Falls sich grüner Schimmel auf den Hölzern bildet, bedeutet dies, dass die Hölzer zu feucht sind und Sie unbedingt öfter Lüften müssen. Mit der Zeit sollte der Schimmel wieder von alleine verschwinden, also kein Grund zur Beunruhigung. Er ist im Gegensatz zum Austernseitlingsmyzel nur oberflächlich. Je nach Holzart und (klimatischen) Bedingungen dauert es 8 – 16 Wochen bis das Holz durchwachsen ist.

 

Einleiten der Fruchtung

Die durchwachsenen Hölzer werden ca. zu einem Drittel in Erde eingegraben. Dies sollte an einem vor Sonnen geschützten Platz geschehen. Der Austernseitling kann dem Boden somit Feuchtigkeit und Nährstoffe entziehen. Er fruktifiziert ca. zwei bis drei Mal jährlich. Dieses Naturschauspiel kann man 4 bis 5 Jahre beobachten, danach sind alle Nährstoffe der Hölzer verbraucht.